Die Inhalte des Lehrmittels sind vielfältig einsetzbar.

Eine Geschichte wird lebendig. Die Schüler*innen werden von der Lehrperson durch Bewegung und passende Erlebnis- und Konzentrationsübungen als aktive Zuhörerinnen und Zuhörer durch das Geschehen geführt. Je nach Länge des Textes und Anzahl der Übungen werden für eine bewegte Geschichte rund zwei Lektionen benötigt. Für die Durchführung einer bewegten Geschichte sollte das Klassenzimmer genügend (Bewegungs-) Raum bieten. Je nach Situation und Übungsvielfalt empfiehlt es sich, die Aula, den Singsaal, den Mehrzweckraum oder die Turnhalle dafür zu reservieren. Bei schönem Wetter können bewegte Geschichten auch im Freien (beispielsweise in einer ruhigen Ecke des Pausenplatzes) durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, den Raum in einen Erzähl- und einen Übungsplatz aufzuteilen.
Verschiedene bewegte Geschichten sind Ausschnitte aus einem Kinder- oder Jugendroman. Somit besteht die Möglichkeit, das Interesse der Schüler*innen für den Roman zu wecken und anschliessend das Buch als Klassenlektüre zu lesen. Sind mehrere Textausschnitte desselben Romans als bewegte Geschichten aufbereitet, können diese während der Lektüre beliebig als Abwechslung, Vertiefung oder Repetition eingesetzt werden.

Zu sechs Geschichten gibt es ein ‹Lesetagebuch›. Die darin enthaltenen Aufträge ermöglichen einen abwechslungsreichen Unterricht, der von den Schülerinnen und den Schülern beschreibendes, reflektierendes und fantasievolles Texten und Gestalten verlangt. Dies ist eine ganzheitliche Schreibförderung, die rund acht Unterrichts-Lektionen beansprucht.

Wörter- oder auch Satztürme können als Verstehens- oder Planungswerkzeug für viele Textformen in allen Sprachfertigkeiten eingesetzt werden. Sie sind vielfältig einsetzbar und machen einen individualisierten Unterricht möglich. Für jede bewegte Geschichte stehen im Lehrmittel die erforderlichen Materialien zur Verfügung. Sie sind im jewei¬ligen Ordner der Geschichte im ‹G-Element› abgelegt.
Bei der Erstellung einer bewegten Geschichte wird von der Handlung der Geschichte ausgegangen. Dann werden die thematisch passenden Übungen zu den Themen der Geschichte gesucht und zusammengestellt.
Umgekehrt können die Themen einer Erlebnis- oder Konzentrationsübung als Animation für einen Schreibanlass genutzt werden, beginnend mit der Frage: ‹Wer kann zum Thema dieser Übung eine ähnliche, parallele Geschichte erfinden?› Oder: ‹Wer kann zum Thema dieser Übung eine eigene Geschichte erfinden?›
Unterstützend sind in der Beschreibung zu jeder Übung auch mögliche Themen für Handlungen und Inhalte zu einer eigenen Geschichte angegeben.
Alle Übungen können losgelöst von den Geschichten im Unterricht punktuell eingesetzt werden. Sie fördern soziale und personale Kompetenzen.
In der Verknüpfung und Anwendung aller Elemente wird bewegte Geschichten als gesamtes Programm erlebt. Die umfassende Unterrichtsstruktur bietet eine Übersicht über Inhalte, Organisation und Material. Schüler*innen führen selber bewegte Geschichte durch, indem sie den Ablauf ähnlich wiedergeben, wie sie ihn zuvor, von einer Lehrperson angeleitet, erlebt haben. Die Schüler*innen treten mit bewegten Geschichten in der eigenen oder in einer anderen Klasse auf. Wir empfehlen den Auftritt in einer Klasse mit jüngeren Kindern, damit die Auftretenden den Vorteil des ‹Älterseins› haben und somit auch ein lesendes Vorbild sein können.

Mit den Lesetrainings können Schüler*innen das Lesen und Vorlesen der Geschichten üben: Jeder Text ist in unterschiedlichen, spannenden und motivierenden Lesetrainings-Sequenzen aufbereitet. Es wird nicht mit ‹irgendeinem› Text trainiert, sondern mit dem Originaltext der aktuellen Geschichte.

Die Auftrittstrainings ermöglichen den Schüler*innenn, ihr Auftreten zu verbessern. Mögliche Themen sind: Wie stehe ich da? Wie schaue ich mein Gegenüber oder das Publikum an? Wie wirke ich auf meine Umwelt? Wie flexibel reagiere ich auf Anforderungen und Störungen?
Die Tätigkeit des Vortragens und Anleitens bedeutet für die Schüler*innen ein Seitenwechsel von der Schüler*innen-Rolle zur Rolle der Leitungsperson. Dadurch erleben die ‹neuen Leitungspersonen› wie es ist, wenn Teilnehmende sich allenfalls störend verhalten. Oft können Schüler*innen daraus ihr eigenes - manchmal eben auch störendes - Verhalten im Unterricht der Lehrperson gegenüber empathischer reflektieren.

Wenn Schüler*innen mit den bewegten Geschichten selber auftreten, brauchen sie Zeit für eine sorgfältige Vorbereitung, damit das Programm bei der eigenen Durchführung mit einem Erfolgserlebnis verbunden ist. Erfahrungsgemäss nehmen die Schüler*innen die Herausforderung mit Interesse an, wenn sie sich bewusst sind, dass sie vor Gastklassen auftreten werden. Wenn es gelingt, während dem Programm durch Auftrittstrainings, Proben vor kleinem Publikum, Ton- und Filmaufnahmen, einen Spannungsbogen zu schaffen, bleiben die Schüler*innen motiviert. Je früher der Ernstfall des Auftretens eintritt, desto grösser ist die Motivation.
Für die Durchführung des gesamten Projektes lohnt es sich, mehrere Lehrpersonen beizuziehen, vor allem bei der Begleitung der einzelnen Gruppen, die ihre Auftritte üben.
Auch empfehlen wir einen Coach von bewegte Geschichten zur Zusammenarbeit und Begleitung des Programms beizuziehen.

Angebote dazu sind auf der Internetseite zu finden:
www.bewegte-geschichten.ch